Der
erbitterte Kampf gegen das Mullzump-Monster
Meiner Meinung nach ist es schon schlimm genug nach jenseits von Borbeck-City verbannt zu werden. Aber wenn man dann auch noch einen Herrn Suck vor sich rumtanzen hat, ist man wirklich gestraft.
Er
vermittelte uns viel: Wie schlecht PayBack-Karten
sind, wie Datteln schmecken, wie er sich auf dem Schiff seines Vaters pausenlos
übergeben musste, wie er im Kaiserpark von zwei brutalen Mitbürgern überfallen
wurde, dass Zwieback hoch null eins ist, dass man doch mit Regenschirm Fahrrad
fahren kann, was ein Mullzump ist, oder auch nicht
ist, dass die Produktregel ja eigentlich nur „tütatatü“
lautet und dass „Murmel, murmel“ eine Gleichung ist.
Nur leider vermittelte er uns nicht wirklich das, was im Lehrplan vorgesehen
ist.
Eigentlich
waren wir auch der Meinung, das wir ein wenig Ahnung von der Mathematik haben
(wer sollte auf die dusselige Idee kommen sonst einen Mathe Lk
zu wählen), doch Herr Suck bewies uns das Gegenteil,
was er durch sehr ermunternde Klausurkommentare betonte. Nur ein Beispiel
seiner Motivationskünste: „Bitte, was soll denn das, wenn nicht mal die
kleinste Rechnung verlässlich ist! Da kannst du ja gleich den Term raten, das
spart Zeit. Also Vorschlag: Schreibe „Ich rate, dass zt
+ z – zt – z = 1 ist.“ Dann kann ich dranschreiben “ Ich nicht!“ ,fertig.“
Die
Bewertung der mündlichen Leistungen war äußerst durchsichtig. Sie erfolgte
anhand von Beteiligungsstrichen. Diese wurden teilweise sehr willkürlich
verteilt, normalerweise für das Vorrechnen von Aufgaben an der Tafel, dann aber
auch für das Nachschlagen einer Formel in der Formelsammlung, das Helfen beim
Auffinden von Herrn Sucks Kugelschreiber, o.ä.
Vielleicht
sind ja auch einfach nur unsere Augen zu schlecht, um „scharf hinsehen“ zu
können.
Jedenfalls
rutschten unsere Noten so ziemlich in den Keller. Da wir diese Entwicklung früh
geahnt hatten, machten wir schnell auf unser Problem aufmerksam. Nach einer
wahren Blitzreaktion der Zuständigen drang Ende der 12 dann schließlich doch
die gute Nachricht zu uns durch: In der 13 bekommen wir einen neuen Lehrer!
Unser
Kampf ging also so langsam in die Endrunde und als sich seine Niederlage
abzeichnete warf unser ehemaliger Lehrkörper unserem motivierten und
lernbereiten Lk die Hinterlist vor. Aus einem sucksympathisierenden Munde (ich meine den Hilfssheriff),
stammen die harten Worte: „Was wollt ihr mit den Beschwerden bezwecken? Einen
anderen Lehrer werdet ihr nie bekommen! Wer will den Kurs schon übernehmen?“
Tja,
da hat sich wohl wer geirrt! Nach den Sommerferien waren wir der Lk von Herrn Poppek.
Endlich
konnten wir vernünftigen Mathematikunterricht genießen. Doch nun stellte sich
bei manchen KursteilnehmernInnen wohl ein übermäßiges
Erleichterungsgefühl ein, das sie zum Beispiel veranlasste, sich von ihrer
Aufmerksamkeit zu erleichtern.
Hmm,
schon toll so was!
Naja,
jedenfalls war jetzt die Mathematik endlich wieder verständlich und alles
scheint auf ein „Happy End“ hinauszulaufen.
Anja
Schröter